Ronald Tramp über grüne Populisten, linke Liebesbriefe und den großen EU-Popcorn-Gipfel

Grafik: Grün trifft Rot, und alle werden ein bisschen populistischer (aber mit Haltung, natürlich!)

Meine Damen und Demokraten, hier spricht Ronald Tramp – der Einzige, der noch klar sieht, wenn alle anderen schon den politischen Notausgang suchen.

Also hören Sie mir gut zu, denn was jetzt kommt, ist nicht etwa ein verspäteter Aprilscherz aus Brüssel, sondern der neueste Blockbuster aus dem EU-Parlamentskino – Arbeitstitel: „Grün trifft Rot, und alle werden ein bisschen populistischer (aber mit Haltung, natürlich!)“

Ein neuer Hoffnungsträger: Rasmus „Popu“ Andresen

Da ist er also, der Shooting-Star aus dem Grünen-Stall, Rasmus Andresen – seines Zeichens Europaabgeordneter, Hobby-Stimmungsbarometer und offenbar frisch zertifizierter Populismus-Coach für Fortgeschrittene. Andresen hat eine glorreiche Idee: Die Grünen sollen populistischer werden! Mutiger! Streitbarer! Beliebter!

Natürlich nicht auf die plumpe Art wie gewisse Leute mit rotem Schlips und orangener Haut – sondern mit Stil, mit Anstand, mit einem Latte Macchiato in der Hand und einem Gendersternchen im Herzen. Populismus, aber vegan! Mit Bio-Zertifikat! Fair gehandelt – wie der Windrad-Anteil am Wahlprogramm!

Und das ist noch nicht alles: Andresen will die Grünen mit der Linkspartei verkuppeln. Ein politisches Tinder-Match aus Feinstaub und Klassenkampf. Dabei hat niemand gefragt, ob sich der Rest Europas überhaupt auf eine linksgrüne Polyliebe aus ideologischen Traumtänzern und woke-aktivierten Sozialstaats-Rettern einlassen möchte.

Caren Lay: Wenn linke Liebe wehtut

Doch auch die Linke hat plötzlich Herzflattern. Caren Lay, ehemalige Bundesgeschäftsführerin (übersetzt: sie war mal wichtig), schaut sehnsüchtig über den ideologischen Gartenzaun und fragt sich: „Warum sind eigentlich alle rechts so stark – und wir nicht?“

Vielleicht liegt’s daran, dass man mit Gratis-ÖPNV, bedingungslosem Grundeinkommen für Haushaltskatzen und dem dritten Gender-Toilettengesetz keine Wahl gewinnt? Oder daran, dass man in Talkshows nur noch mit dem Grundgesetz wedelt, während einem die Wähler mit der Deutschlandfahne davonlaufen?

Doch statt sich die politische Butter vom Brot nehmen zu lassen, schlägt Lay vor: „Neu justieren!“ Was nach Reifenwechsel klingt, ist in Wahrheit die Einladung zur linken Gruppentherapie. Man spricht miteinander. Vielleicht sogar auf Augenhöhe. Vorausgesetzt, die Linke steht nicht auf einem Sozialstaat-Podium, während die Grünen noch schnell ein Insektenhotel eröffnen.

Banaszak: Der Mann mit der Brandmauer

Und dann wäre da noch Felix Banaszak, der Parteivorsitzende der Grünen und inoffizieller Wächter der Brandmauern – nicht gegen Rechts, sondern gegen die eigene Zurechnungsfähigkeit.

Banaszak findet die Erfolge der Linken „ermutigend“ – was ungefähr so klingt wie „Nett, dass du da bist – aber komm mir bitte nicht zu nahe, ich habe schon ein ideologisches Rückenleiden.“

Er möchte kooperieren, klar, aber nur da, wo die Linke nicht gerade ihre „Russland-ist-doch-irgendwie-okay“-Playlist abspielt. Bei allem anderen – Zivilgesellschaft, Demos, Hashtag-Romantik – ist man gerne dabei.

Operation Regenbogen-Revolution – jetzt mit mehr Popcorn

Was wir hier erleben, liebe Demokratie-Fans, ist nicht weniger als der Versuch, sich mit dem linken Lager einen neuen Lack zu verpassen – grün-rot, matt schimmernd, mit der Duftnote „Wir sind ganz anders, ehrlich!“. Dabei bleibt es bei der EU wie bei IKEA: Man kann alles zusammenschrauben – aber ob es am Ende hält, weiß man erst, wenn’s kracht.

Und bis dahin? Lehnen wir uns zurück, schnallen uns an und schauen dabei zu, wie Rasmus, Caren und Felix versuchen, die politische Mitte mit veganem Populismus zu überreden. Natürlich im Namen der Demokratie. Und im Zweifel mit einem CO₂-neutralen Megafon.

Ronald Tramp, exklusiv für den „Satirical Observer Europe“, powered by gesundem Menschenverstand und einem Lächeln, das selbst Friedrich Merz die Krawatte kräuselt.