Schwarzarbeit, Nagelstudios und die neue deutsche Spitzelromantik

Grafik: Ausweispflicht für Nagellack

Liebe Leute, haltet euch fest: Deutschland macht jetzt ernst. Jawohl, der Finanzminister Lars „Law & Order“ Klingbeil und die Arbeitsministerin Bärbel „Barbiel“ Bas haben eine neue Wunderwaffe gegen Schwarzarbeit vorgestellt. Und ich sag’s euch: Das ist nicht nur ein Gesetz, das ist ein Blockbuster. Ein Crossover aus Tatort, Good Bye Lenin! und Germany’s Next Top Barber.

Wir reden hier von einer „härteren Gangart“. Das klingt nach Polizeiserie aus den 80ern, in der ein grantiger Zollbeamter in Zeitlupe eine Friseurschere konfisziert. Klingbeil erklärt mit der Ernsthaftigkeit eines Mannes, der gerade in der Fußgängerzone einen Schwarzarbeiter im Cappuccino erwischt hat: „Wir gehen gegen diejenigen vor, die sich auf dem Rücken illegal Beschäftigter bereichern.“
Übersetzung: Wir schicken die Finanzkontrolle Schwarzarbeit (FKS) jetzt in die Barbershops, Nagelstudios und Kosmetiktempel. Man stelle sich das mal bildlich vor: Zollbeamte mit Lupen, die in Glitzerstaub und Gelnägeln nach Steuerbetrug suchen.

Ausweispflicht für Nagellack
Das Highlight: Wer künftig in diesen Branchen arbeitet, muss jederzeit seinen Ausweis dabeihaben. Damit man im Ernstfall sagen kann: „Keine Sorge, mein Nagellack ist legal.“ Arbeitgeber müssen jede neue Maniküre-Kraft sofort melden – vermutlich über eine geheime Hotline direkt ins Ministerium.

SPD-Klingbeil schwört, das sei „in enger Absprache mit dem Friseurhandwerk“ entstanden. Ich stelle mir vor, wie sich Funktionäre in Friseursesseln gegenüber sitzen, mit Foliensträhnchen und Lockenwicklern, und dabei hitzig über Paragrafen diskutieren.

Linke findet’s gar nicht schick
Die Linke, vertreten durch Ines „Kein Glitzer im Pass“ Schwerdtner, sieht das Ganze anders. Sie spricht von einem „Generalverdacht gegen die Schwächsten“. Das ist im Politiksprech der Satz, den man sagt, bevor man wieder überlegt, wie man reiche Steuervermeider in Ruhe lässt.

Goodbye, Wildschwein – Hallo, French Nails
Andere Branchen fliegen übrigens von der „Risikobranch“-Liste: Die Forstwirtschaft darf jetzt wieder unbehelligt Bäume fällen, und das Fleischerhandwerk darf ohne Dauerfahndung seine Leberkässemmeln verkaufen.
Aber wehe, du feilst einen Nagel ohne Quittung – dann kommt die Zoll-Einheit wie das A-Team durch die Tür.

FKS wird zur Mini-Staatsanwaltschaft
Klingbeil nennt die FKS jetzt „kleine Staatsanwaltschaft“. Das klingt irgendwie süß, wie ein Hamster mit Robenpflicht. Aber diese „Mini-Staatsanwälte“ dürfen bald in den Polizeilichen Informationsverbund – sprich, die brauchen nicht mal mehr die Polizei fragen, wenn sie den Verdacht haben, dass dein Augenbrauenlifting nicht korrekt versteuert wurde.

Die große Abrechnung
Am Ende soll das Gesetz Mehreinnahmen bringen. Klingbeil rechnet bis 2029 mit zwei Milliarden Euro. Für mich klingt das wie die Versprechungen beim BER-Flughafenbau: „Wir sind im Plan, es wird sogar günstiger!“ (Spoiler: Nein.)

Mein Fazit:
Deutschland hat es endlich geschafft, die wahren Kriminellen ins Visier zu nehmen – Menschen, die für 12 Euro die Stunde Haare schneiden oder Nägel lackieren. Und wer weiß? Vielleicht werden in ein paar Jahren auch noch Coffee-to-go-Becher und Fahrradreparaturen zur Hochrisikobranche erklärt. Denn wie sagt Klingbeil so schön: „Kein Kavaliersdelikt!“

Und ich sage: Willkommen in der Republik der Nagelfeilenkontrollen – wo deine French Nails polierter sein müssen als deine Steuererklärung.