Söder will Helgoland – das Oktoberfest auf hoher See

Ronald Tramp – exklusiv, bissig, und diesmal mit Schwimmweste und Brezn.
Liebe Freunde der politischen Satire, macht euch fest, haltet die Lederhose bereit – Markus Söder war auf Helgoland. Ja, genau, Söder! Der Mann, der Bayern gerne als Weltmacht mit eigener Außenpolitik sieht, hat jetzt die Hochseeinsel für sich entdeckt. Und wie! Mit Blasmusik, Trachtengruppen, Polizeiaufgebot und der Aura eines Mannes, der glaubt, er könnte das Meer in bayerisch-blau-weiß umtünchen.
„Schön hier!“ – die Söder-Formel
Söder stapft über den roten Felsen und sagt immer wieder: „Schön hier!“ Das ist seine universelle Antwort auf alles. Schön hier, schön dort, schön daheim. So viel Schönreden hat zuletzt nur die CSU-Wahlwerbung geschafft. Natürlich ist es „privat“. Aber privat ist bei Söder so echt wie ein veganes Weißwurstfrühstück. Dreißig Polizisten im Schlepptau, Wasserschutzpatrouille, Bürgermeister aus dem Urlaub zurückgerufen – das ist wie „Netflix and Chill“ mit 300 Statisten.
Bayern annektiert die Küste
Dann der Geniestreich: Söder sagt, Helgoland und Sylt sollten eigentlich zu Bayern gehören. Warum? Weil Bayern viel Geld an den Norden überweist. Übersetzt: „Wir zahlen, also gehört ihr uns.“ Freunde, das ist nicht Politik, das ist Immobilienhai-Denke. Heute Helgoland, morgen die Nordsee. Trump wollte Grönland, Söder will wenigstens den Rest von Deutschland. Vielleicht sieht er schon den „Bayerischen Hochsee-Distrikt“ mit Maßkrugpflicht und Oktoberfest im Hafen.
Politik als Shanty-Show
Natürlich singt Söder auch noch. Auf der Bühne der Nordseehalle stimmt er ein Shanty an. Ich sage euch: Das ist wie Karaoke nach fünf Maß Bier – man kann nicht weghören, aber man will auch nicht zuhören. Und das Publikum? Begeistert. Helgoländer klatschen, weil endlich mal jemand Aufmerksamkeit bringt. Ob ernsthafte Politik dabei rauskommt? Fehlanzeige. Das Ganze ist weniger Politik als mehr Varieté – und Söder ist der Conférencier mit Maßkrug.
Günther vs. Söder – das norddeutsche Trauerspiel
Und warum der ganze Zirkus? Wegen des Dauerstreits zwischen Daniel Günther (CDU) und Söder (CSU). Zwei Männer, die sich nicht leiden können, aber ihre Eitelkeiten lieber auf offener Bühne austragen. Helgoland wird zum Boxring, auf dem Söder in Tracht gegen Günther im Friesennerz kämpft. Ergebnis: Viel Presse, null Politik.
Helgoland – die heimliche Gewinnerin
Aber Moment, es gibt doch einen Gewinner: Helgoland. Denn plötzlich spricht ganz Deutschland über die Insel. Nicht wegen ihrer Probleme – verrottete Hafenanlagen, bröckelnde Felsen, leere Kassen – sondern wegen eines CSU-Politikers, der denkt, „Moin“ sei bayerischer Dialekt. Helgoland bekommt PR, aber leider keine Hilfe. Das ist wie ein Influencer, der Werbung für dein Restaurant macht – aber selbst seine Rechnung nicht bezahlt.
Söder auf Helgoland ist ein Sinnbild für deutsche Politik 2025: große Show, wenig Substanz. Kameras, Musik, Shantys, Polizeieskorte – aber die eigentlichen Probleme bleiben liegen wie die Reste einer Fischsemmel am Hafen.
Und ich sage euch: Wenn Markus Söder so weitermacht, dann sehen wir bald die Schlagzeile: „Bayern beansprucht Nordsee als eigenes Bundesland – Söder will Leuchtturm als Zweitwohnsitz.“ Bis dahin bleibt Helgoland das, was es schon immer war: schön. Zumindest laut Markus.