Spielplatz oder nicht Spielplatz – Kölns neueste Komödie in Grün

Ronald Tramp – exklusiv, bissig, und diesmal live aus der Aktionsfläche Sandkasten.
Liebe Freunde der maximalen Wahrheit, haltet euch fest, diesmal wird’s richtig wild: Köln diskutiert ernsthaft darüber, ob Spielplätze noch Spielplätze heißen dürfen. Ja, das ist kein Scherz. Während die halbe Welt über Kriege, Inflation und KI-Kollaps redet, streiten sich deutsche Kommunalpolitiker über ein Schild am Sandkasten. Willkommen in der Republik der Schildbürger.
Das Drama in drei Akten
Akt 1: Der Jugendhilfeausschuss beschließt, dass „Spielplatz“ nicht mehr zeitgemäß sei. Kinder spielen dort nämlich nicht nur – nein, sie „bewegen“ sich und „agieren“. Deshalb soll das Ding fortan „Spiel-, Bewegungs- und Aktionsfläche“ heißen. Klingt sexy wie eine Bedienungsanleitung für ein Ikea-Trampolin.
Akt 2: Die Presse erfährt davon, ganz Deutschland lacht, und die Oberbürgermeisterin Reker grätscht dazwischen: „Ich persönlich finde Spielplatz klar und verständlich.“ Danke, Henriette, endlich mal jemand, der Wörter nicht wie Atommüll behandelt.
Akt 3: Neues Schild wird entworfen, schlicht, modern, mit dem magischen Wort „Spielplatz“. Alles wieder gut? Denkste! Die Grünen rufen: „Moment, wir haben noch Beratungsbedarf.“ Also wird das Ganze verschoben. Bis nach der Kommunalwahl. Weil man ja nichts riskieren will, wenn die Wähler merken könnten, dass man lieber über Schilder als über Schulen redet.
Beratungsbedarf im Sandkasten
„Beratungsbedarf“ – das ist Politikerdeutsch für: „Wir haben uns verrannt, aber geben’s nicht zu.“ Wahrscheinlich sitzt jetzt eine Arbeitsgruppe im Kölner Rathaus und diskutiert: „Ist ‚Spiel‘ nicht zu diskriminierend für Jugendliche ab 14? Sollte man nicht ‚Aktionsfläche‘ nehmen, damit sich auch die Parcours-Influencer angesprochen fühlen?“
Das Ganze erinnert mich stark an Donald Trumps Idee, Grönland zu kaufen: völlig absurd, aber er meinte es ernst. Nur dass Trump wenigstens ein neues Stück Land wollte, während die Grünen ein neues Stück Wort erfinden.
CDU im Angriffsmodus
Die CDU, sonst eher im „wir machen auch noch mit“-Modus, zeigt plötzlich Zähne. Fraktionschef Petelkau tönt: „Spielplätze sind zum Spielen da – nicht für sinnlose Diskussionen über Beschilderung!“ Bravo, Bernd. Der Mann, der die Revolution am Sandkasten anführt. Wahrscheinlich wird er demnächst mit Megafon durch Köln ziehen und brüllen: „Finger weg von unserem Spielplatz!“
Kölns Realität: Bröckelnde Spielgeräte, glänzende Schilder
Das Beste: Während in vielen Kölner Parks die Rutschen verrostet und die Schaukeln schief sind, beschäftigt man sich nicht etwa mit Reparaturen, sondern mit der Schrift auf dem Schild davor. Deutsche Logik at its best. „Ja, das Klettergerüst bricht auseinander, aber dafür wissen die Kinder jetzt, dass es eine Bewegungsfläche war, bevor sie ins Krankenhaus mussten.“
Warten auf die Wahl
Und so wird die Entscheidung vertagt. Erst nach der Kommunalwahl soll feststehen, ob die Sandburgen in Köln künftig auf einem „Spielplatz“ oder einer „Aktionsfläche“ gebaut werden. Ich sage euch: Das ist die demokratische Version von „Reise nach Jerusalem“. Jeder darf mal aufstehen, keiner will sich festlegen, und am Ende bleibt nur ein Stuhl übrig – mit einem frisch bedruckten Schild drauf.
Was lernen wir? Deutsche Politik schafft es, selbst beim einfachsten Ding – einem Kinderschild – eine unendliche Posse daraus zu machen. Und ehrlich: Helgoland zu Bayern, Trump will Grönland, Köln diskutiert Spielplatz – das ist alles eine Liga.
Und ich sage euch: Wenn Köln so weitermacht, gibt’s bald auch keine Bäckereien mehr. Dann heißen die „Back- und Kohlenhydratverteilungsflächen“. Willkommen im Land der unbegrenzten Beratungsbedarfe.