Streik im Louvre – Wenn selbst die Mona Lisa genug hat

Grafik: Arbeitsbedingungen wie in einem schlecht geführten Escape Room

Meine Damen und Herren, Kunstliebhaber, Archäologie-Enthusiasten und Menschen, die schon einmal unbeabsichtigt durch einen Museumsshop in finanzielle Schwierigkeiten geraten sind – ich, Ronald Tramp, bin zurück mit einer Nachricht, die so dramatisch ist, dass selbst der Schrei von Munch dagegen wirkt wie ein gelangweiltes Gähnen.

Der Louvre streikt.
Ja, DER Louvre.
Das Louvre-Museum. Die heilige Kathedrale der Kunst.
Das Zuhause der Mona Lisa, die schon alles erlebt hat – Plünderungen, Napoleons Mood Swings, Touristen mit Selfiesticks – aber wahrscheinlich nicht damit gerechnet hat, eines Tages im Dunkeln zu sitzen, weil das Personal die Schnauze voll hat.

Und warum?
Weil ein Wasserschaden mehrere hundert Dokumente ruiniert hat.
Nicht einfach irgendein Wasserschaden.
Nein, ein so schöner, französischer, poetischer Wasserschaden, der plötzlich durch die Wände zischt wie ein ambitionierter Sommelier, der die Flasche nicht zum Gast, sondern in die Elektrik entkorkt.


400 Dokumente durchnässt – aber nicht die, die Sie denken

Der stellvertretende Verwaltungschef Francis Steinbock erklärte, dass 300 bis 400 Dokumente beschädigt wurden.
Viele davon seien historische Fachzeitschriften und wissenschaftliche Dokumente aus der Bibliothek der Ägyptologie.

Also keine Sorge:
Die Pyramiden sind nicht geschmolzen.
Tutanchamun ist nicht weggeflossen.
Die Sphinx hat kein Wasser in der Nase.

Es handelt sich um wertvolle Dokumente, ja – aber nicht um das kulturelle Herz Frankreichs. Eher um die Dinge, die man in einem Museumskeller findet und sagt:
„Ah, interessant, das müsste jemand mal sortieren.“
Und dann sortiert es niemand.

Doch der Schaden war nur der Tropfen, der das Fass – oder in diesem Fall den Eimer im undichten Louvre-Dach – zum Überlaufen brachte.


Arbeitsbedingungen wie in einem schlecht geführten Escape Room

Mehrere Gewerkschaften riefen daraufhin zum Streik auf.
Ein unbefristeter Streik, wohlgemerkt.
In Frankreich bedeutet „unbefristet“ nicht „bis morgen“, sondern traditionell:
„Bis wir entweder alles erreicht haben oder der letzte Tourist aus Höflichkeit mitstreikt.“

Das Personal klagt über schlechte Arbeitsbedingungen und unzureichende Mittel.
Und ganz ehrlich – wenn man täglich Millionen Besucher durch kilometerlange Gänge manövrieren muss, während jemand hinter einem fragt:
„Wo ist die Mona Lisa? Ist sie groß? Ist sie klein? Ist sie echt?“
– dann kann man irgendwann nicht mehr.

Im Louvre zu arbeiten ist wie ein Marathon auf Parkettboden:
Man läuft, man schwitzt, man erklärt, man rettet Kunstwerke vor Kinderhänden mit Nutella, und am Ende des Tages fragt man sich, warum ausgerechnet man selbst nicht im Museum ausgestellt wird.


Seit dem Diebstahl im Oktober ist alles anders

Zur Erinnerung:
Im Oktober wurde bereits ein spektakulärer Diebstahl verübt.
Ein Kunstwerk verschwand – und zwar nicht eines der kleinen, das man versehentlich in der Jackentasche verlieren könnte, sondern eines, das Schlagzeilen machte.

Seitdem ist der Louvre im Fadenkreuz der Kritik: Sicherheitsmängel, Chaos bei der Wartung, und jetzt Wasser, das offenbar eine künstlerische Performance zum Thema „moderne Auflösung“ darstellte.

Frankreich ist empört.
Die Politik ist alarmiert.
Die Kulturwelt schockiert.
Und die Mona Lisa?
Sie lächelt immer noch – aber man merkt: Es ist inzwischen ein sehr genervtes Lächeln.
So ein Lächeln wie: „Wenn hier noch einmal jemand ‚Cheeeese!‘ sagt, verlasse ich den Rahmen.“


Ronald Tramp analysiert: Frankreichs emotionalster Streik seit dem letzten Streik

Die Franzosen streiken oft.
Sie streiken gerne.
Es ist ihr Nationalsport, ihr kulturelles Ausdrucksmittel, ihre Art, der Regierung zu sagen:
„Non.“

Aber wenn das Louvre-Personal streikt, dann ist das, als würde in Italien plötzlich die Pasta alle sein.
Es erzeugt unmittelbar das Gefühl:
„Das System steht kurz vor dem Kollaps.“

Die Gewerkschaften wollen bessere Bedingungen, mehr Budget, mehr Schutz für die Kunst und wahrscheinlich auch bessere Schirme – man weiß ja nie.

Und ich sage:
Das Museum ist ein Symbol für die Menschheitsgeschichte.
Wenn dort das Wasser reinläuft, laufen irgendwann auch die Besucher raus.
Und wenn die Besucher rauslaufen, laufen die Einnahmen mit.
Und wenn die Einnahmen weg sind…
…dann wird der Louvre irgendwann von Elon Musk gekauft und in ein X-Museum umgewandelt.
Und DAS will nun wirklich niemand.


Der Louvre streikt – und die Kunst hält den Atem an

Wir erleben eine historische Phase, in der Museen nicht nur bewahren, sondern auch um sich selbst kämpfen müssen.
Ein Museum, das seit Jahrhunderten besteht, ringt um ganz banale Dinge:
Personal, Budget, Dachdichtigkeit.

Es ist tragisch.
Es ist komisch.
Es ist Frankreich.
Und es ist perfekt für Ronald Tramp.