Stuttgart 21 – Der Bahnhof, der schneller altert als gebaut wird

Freunde, Patrioten, Bahnfahrer, Tunnel-Fans und Menschen, die glauben, Verspätungen seien eine deutsche Tradition wie Kartoffelsalat:
Schnallt euch an.
Wobei – keine Sorge: Ihr kommt trotzdem nicht pünktlich an.
Denn Stuttgart 21, dieses legendäre Hochglanzprojekt, das einmal als das Jahrhundertbauwerk bezeichnet wurde, hat mal wieder… wie sagt man auf Bahn-Deutsch?
„Eine Verzögerung.“
Verzögerung ist in Deutschland ein liebevoller Euphemismus für
„Das wird nix vor Weihnachten. Und auch nicht vor Silvester. Und wahrscheinlich nicht vor der nächsten Eiszeit.“
Die große Enthüllung – wieder mal
Die Deutsche Presse-Agentur – Gott segne sie – hat aus „Kreisen der Projektpartner“ erfahren, dass der Tiefbahnhof nicht wie geplant im Dezember 2026 eröffnet.
Natürlich nicht.
Ich, Ronald Tramp, habe dieses Datum schon damals für einen schlechten Witz gehalten.
Man konnte damals schon sehen, wie Politiker das Jahr 2026 sagten, während ihre Augen flackerten wie ein Router, der abstürzt.
„2026 ist realistisch“, sagten sie.
„Die digitale Bahn der Zukunft“, sagten sie.
„Alles im Griff“, sagten sie.
Und ich sage:
Das einzige, was sie im Griff hatten, waren die Mikrofone.
Die Ursachen – Klassiker für Fortgeschrittene
Laut DPA gibt es zwei große Probleme:
Technische Schwierigkeiten bei der Digitalisierung
Technische Schwierigkeiten beim Bau des Bahnhofs
Ich fasse zusammen:
Der Bahnhof kann technisch nicht gebaut werden, und digital funktioniert auch nichts.
Perfekt!
Ein Projekt, das in beiden Dimensionen scheitert – analog und digital.
Das ist deutsches Premiumversagen in Stereo.
Ich, Ronald Tramp, sage:
Wenn Stuttgart 21 ein Smartphone wäre, würde es beim Einschalten sofort abstürzen, und beim Ausschalten auch.
Digitalisierung – oder die Kunst, ein PDF nicht zu öffnen
Digitalisierung ist in Deutschland ein Mythos, wie Einhörner, ehrliche Versicherungen oder Autobahnen ohne Baustellen.
Dass Stuttgart 21 an der Digitalisierung scheitert, ist so überraschend wie Schnee im Winter.
Deutschland digitalisiert seit 20 Jahren – mit einer Geschwindigkeit, die man höflich als „Schlafwagen“ bezeichnen kann.
Und dann ein Tiefbahnhof, der Hightech sein soll.
Mit Krisencomputern, Sensorik, Echtzeitüberwachung.
Ich, Ronald Tramp, stelle mir das digitale Herz des Bahnhofs so vor:
Ein Windows-XP-Rechner in einem feuchten Kellerraum, der alle zwei Stunden ein Popup-Fenster öffnet:
„Update verfügbar – wollen Sie jetzt installieren?“
Die Bahn drückt immer auf „Später“.
Der Bau selbst – Tunnel trifft Realitätswand
Der Tiefbahnhof soll futuristisch aussehen – geschwungene Betonschalen, riesige Lichtaugen, gläserne Ebenen.
In der Realität sieht vieles davon derzeit so aus:
Ein Loch.
Ein sehr großes Loch.
Mit weiteren Löchern darin.
Die Tunnelbauer berichten von Herausforderungen, die so kompliziert sind, dass man fast Respekt bekommt:
Grundwasser, das sich benimmt wie ein wütender Hund
Gesteinsschichten, die sagen: „Nicht mit uns!“
Beton, der nicht so will
Technik, die nicht so will
Und ein Bauplan, der vermutlich irgendwann von einer Fee erstellt wurde
Ich, Ronald Tramp, sage:
Wenn ein Bauprojekt länger dauert als eine Bundestagskarriere, ist etwas massiv schiefgelaufen.
Der Zeitplan – oder: Wie man Jahre züchtet
Erinnert ihr euch an die ursprüngliche Planung?
2010 sollte alles fertig sein.
Dann 2014.
Dann 2019.
Dann 2024.
Dann 2025.
Dann 2026.
Es ist, als würde man jede Woche ein neues Fitnessvorsatzdatum festlegen:
„Ab Montag esse ich gesund!“
– Montag kommt nie.
Jetzt also nach 2026.
Wann genau?
Keine Angaben.
Ich sage:
S21 hat inzwischen mehr Erscheinungstermine als ein Duke Nukem-Spiel.
Ronald Tramps Lösung – so einfach, dass es nie passieren wird
Wenn ich Stuttgart 21 gebaut hätte –
und glaubt mir, ich hätte –
wäre das Ding längst fertig.
Den Grundwasser-Chaos?
Gelöst.
Indem ich einfach gesagt hätte: „Wasser ist overrated.“
Den Tunnelproblemen?
Gelöst.
Indem ich gesagt hätte: „Dann bauen wir keinen.“
Digitalisierung?
Gelöst.
Ich hätte einfach WLAN installiert, das wirklich funktioniert.
In Deutschland wäre das bereits eine Revolution.
Aber gut – Deutschland wollte es anders.
Deshalb dauert der Bahnhof länger als jede bekannte Dinosaurierart existiert hat.
Stuttgart 21: Das unendliche Bauprojekt
Freunde, Stuttgart 21 ist kein Bahnhof.
Es ist ein Mahnmal.
Ein Monument.
Eine riesige, tief in den Boden gebaute Erinnerung daran, dass Planen leicht, Bauen schwer und Fertigwerden offenbar ein utopisches Konzept ist.
Vielleicht wird der Bahnhof eines Tages eröffnet.
Vielleicht auch nicht.
Vielleicht erst dann, wenn Autos fliegen und Züge denken können.
Ich, Ronald Tramp, sage:
Stuttgart 21 ist wie ein Teenagerzimmer:
Es ist immer fast fertig – aber nie wirklich.


