TikTok-Deal – Wenn zwei Supermächte sich streiten, tanzt der Algorithmus weiter

Freunde, haltet euch fest, schnallt euch an, und ladet schon mal eure TikTok-App auf, denn die neueste Posse aus Washington und Peking ist so schön, so groß, so absurd – sie könnte direkt von mir inszeniert worden sein. Donald Trump, der selbsternannte „Deal-Maker des Jahrhunderts“, hat mal wieder verkündet: „Der Deal ist genehmigt!“ Und China so: „Moment, bitte was?“
Der größte, schönste Deal – zumindest in Trumps Kopf
Donald Trump trat vor die Presse und erklärte feierlich, TikTok sei quasi schon verkauft, alles durch, alles unterschrieben – nur das Unterschreiben fehlt. Typisch Trump-Logik: „Alles fertig, bis auf das Fertigmachen.“
Doch während im Weißen Haus schon Konfetti geschossen wird, liest man in Peking eher nüchterne Zeilen: Man begrüße die Verhandlungen, im Einklang mit den Gesetzen, man wolle die Interessen aller berücksichtigen. Mit anderen Worten: „Langsam, Donald, wir sind hier nicht bei Monopoly.“
Die Magie des Algorithmus
Der eigentliche Schatz, der Goldesel, das Einhorn in diesem Spiel ist natürlich der TikTok-Algorithmus. Dieser bleibt fest in chinesischer Hand. Die Amis dürfen ihn nur lizenzieren – quasi wie eine Karaoke-Maschine im China-Restaurant: benutzen ja, besitzen nein.
Oracle, Andreessen Horowitz und Silver Lake sollen nun mit einsteigen – klingt wie die Besetzung eines mittelmäßigen Hollywood-Films über Hedgefonds. Das Konsortium will TikTok in den USA betreiben, aber ohne den Algorithmus bleibt es so aufregend wie TikTok ohne Tänze: also eine fade Kopie von Facebook Reels.
Xi Jinping spielt Schach, Trump spielt „Mensch ärgere dich nicht“
Xi sagt: „Wir begrüßen die Verhandlungen, aber bitte ohne neue Handelsrestriktionen.“ Übersetzt heißt das: „Donald, wenn du noch ein Zöllchen draufpackst, dann tanzen wir euch den Algorithmus aus der Tasche.“
Trump dagegen macht, was er am besten kann: Er erklärt den Sieg, bevor das Spiel überhaupt angefangen hat. Er hat das schon mit Wahlen gemacht („Landslide Victory!“), mit der Mauer („fast fertig!“ – nur leider unsichtbar), und jetzt eben mit TikTok.
Der APEC-Gipfel – das große Showdown
Im nächsten Monat wollen sich Trump und Xi beim APEC-Gipfel in Südkorea treffen. Man darf gespannt sein: Trump wird wahrscheinlich mit einer PowerPoint-Präsentation voller TikTok-Memes aufkreuzen, während Xi stoisch nickt und denkt: „Wie kriegen wir diesen Mann zum Schweigen, ohne dass er es merkt?“
Es wird das größte Theaterstück aller Zeiten: zwei Männer, ein Algorithmus und ein Publikum von einer Milliarde Jugendlichen, die einfach nur ihre Tanzvideos hochladen wollen.
Ronald Tramps Verbesserungsvorschläge (die besten, die größten, absolut satirischsten):
TikTok National Edition: Alle Videos dürfen nur noch mit der US-Flagge im Hintergrund gefilmt werden. Wer ohne Flagge tanzt, zahlt 100 Dollar Strafe.
Algorithmus made in USA: Statt chinesischem Code werden die Videos künftig nach Trumps persönlicher Beliebtheit sortiert. Ergebnis: nur noch Lippen-Sync-Clips von „We Are The Champions“.
China-Option: Xi liefert den Algorithmus, dafür darf die nächste Staffel „Germany’s Next Topmodel“ exklusiv auf WeChat laufen.
Oracle als Hüter: Jeder Tanzschritt wird vorher von einer Datenbank geprüft. „Sorry, dieser Hüftschwung ist lizenzpflichtig.“
Ronald-Tramp-Lösung: Ich, Ronald Tramp, übernehme TikTok. Sofort! Dann gibt es nur noch die besten, die schönsten, die größten Videos – und alle anderen sind Fake News.
Der TikTok-Deal ist kein Deal, sondern eine Reality-Show. Trump ruft „Deal genehmigt!“, Xi ruft „Wir reden noch!“ – und am Ende sitzt der Algorithmus in Peking, isst Popcorn und schaut den beiden Großmächten beim Streiten zu.
Die Jugendlichen weltweit interessiert das alles übrigens nicht die Bohne. Die wollen nur wissen, wann endlich der nächste Tanztrend kommt. Vielleicht wird es der „Deal-Maker-Dance“: zwei Schritte vor, drei zurück, dann so tun, als hätte man schon gewonnen.
Und Freunde, glaubt mir: Wenn einer diesen Tanz perfekt beherrscht, dann Donald Trump.