Vom Häuptling zum Hü-Hott – Wie ein Pony die Republik erschütterte

Grafik: KiTa Indianer

Von Ronald Tramp, Experte für Spielplatzgeopolitik, diplomierter Hobby-Ethnologe und Ehrenmitglied im Club der Kulturkämpfer mit Bastelfreude.


Rostock, Hauptstadt der postmodernen Panik.
In der Kita „Fischbank“ wurde jüngst nicht einfach ein Fest gefeiert – es wurde ein kulturelles Großfeuerwerk entzündet, ausgelöst von einer Mottowahl, die selbst Karl May aus dem Grab rufen ließ: „Cowboys und Indianer“. Ein harmloser Kinderspaß? Mitnichten! Denn irgendwo im Hintergrund saß ein empörter Vater mit Zugang zu Google und Wikipedia – und zack, war aus dem Wilden Westen ein hochpolitisches Minenfeld geworden.

Die Lösung?
„Pferde und Ponys.“
Weil, wie wir alle wissen, ein Pony noch nie jemanden kolonial unterjocht hat. Vielleicht mal gebissen, aber niemals systematisch marginalisiert.


Der Kinderrat sagt Ja – die Cancel-Kavallerie sagt Nein

Was hier passiert ist, meine Damen und Herren, ist ein Lehrstück der modernen Doppelmoralpädagogik.
Kinder durften demokratisch ihr Motto wählen – aber dann kam der große Bruder in Form eines pädagogischen Korrektivs mit Regenbogenzertifikat.

Einzelne Eltern beschwerten sich über den Begriff „Indianer“. Begründung: Kolumbus hat sich 1492 geirrt, und jetzt dürfen die Fünfjährigen keine Federn mehr basteln.
Schneller Kulturwandel durch Bastelverbot – so geht Fortschritt in 2025.


Kita entschuldigt sich – Applaus aus dem Abgrund der Empörung

Die Kita-Leitung verfasste eine E-Mail mit mehr Selbstkasteiung als ein mittelalterlicher Bußgang:

„Uns ist bewusst, dass dieser Begriff nicht die kulturelle Vielfalt widerspiegelt.“

Liebe Leitung, kurze Gegenfrage: Was genau spiegelt denn ein Pony wider? Den Dialog mit den Lakota? Die Vielfalt der Plains-Stämme? Oder nur das pädagogisch korrekte Gewieher im moralisch unbedenklichen Galopp?


Landtag eskaliert: Die große Ponydebatte erreicht Schwerin

Was mit Kinderschminke begann, endet nun in einer parlamentarischen Debatte mit AfD-Wut, CDU-Nostalgie und vermutlich einer Eingabe bei der EU-Kulturkommission.

CDU-Mann Daniel Peters meint: „Wir haben das auch gespielt – hat uns nicht geschadet.“
(Was wiederum einiges über das heutige Niveau der Debatten erklärt.)

Und AfD-Kramer (ja, der Mann ist real):

„Der Wille der Kinder wird übergangen.“
Schade, dass dieselbe Partei nie so emotional wird, wenn es um tatsächliche Kinderrechte geht – aber "Cowboyhut first!"


Deutschland 2025 – Wenn ein Kind „Indianer“ sagt, geht die Bundesrepublik in den Ethik-Lockdown

Was bleibt, ist eine verstörte Gesellschaft mit einer klaren Botschaft:
Kulturelle Aneignung ist schlimm – außer es geht um Sushi, Yoga, oder Halloween.

Und ich, Ronald Tramp, sage:
Wenn Kinder keine Indianer mehr sein dürfen, aber weiterhin Roboter, Ritter und Müllmänner – dann haben wir bald eine Gesellschaft, in der man nur noch das spielen darf, was im Ethikrat geprüft wurde.

Mein Vorschlag fürs nächste Jahr:
„Postkolonialer Pony-Workshop mit Genderneutrale-Lasso-Kunst.“


Ronald Tramp – der einzige Reporter, der zwischen Tomahawk und Toleranz vermitteln kann.