Vom TikTok-Verbieter zum TikTok-Influencer – Donald tanzt sich zurück ins Weiße Haus

Grafik: Make TikTok Great Again

Meine Damen, Herren und alle, die schon einmal bei TikTok in einen Algorithmus-Sumpf aus Tanzvideos, Kochrezepten und Verschwörungstheorien gefallen sind – haltet eure Smartphones fest: Donald Trump ist zurück auf TikTok! Ja, richtig gelesen. Der Mann, der in seiner ersten Amtszeit die Plattform noch verbieten wollte wie ein Elternteil, der das WLAN-Kabel rauszieht, weil die Kinder wieder zu laut sind, hat nun selbst einen Account. Das Weiße Haus, höchstoffiziell, mit Trump als Hauptdarsteller.

„Make TikTok Great Again“

Erinnert ihr euch noch? 2020 rief Trump: „TikTok ist böse! TikTok ist chinesisch! TikTok stiehlt Daten!“ – und scheiterte vor Gericht mit einem Verbot. Nun aber, Jahre später, steht der gleiche Mann vor der Kamera und winkt in 27 Sekunden: „Amerika, wir sind zurück!“ Wer hätte gedacht, dass Trumps politisches Comeback nicht über Fox News, sondern über einen Algorithmus läuft, der auch Hamster beim Tanzen pusht?

Die Logik ist bestechend: Wenn man die jungen Wähler nicht mehr mit Steuerplänen erreicht, dann eben mit Tanzchallenges und Lippenstift-Filtern.

China? War gestern

Natürlich gibt es noch immer Bedenken, dass TikTok in Wahrheit eine Datenstaubsauger-App der Kommunistischen Partei Chinas ist. Aber wen interessiert das, wenn man die Jugend erreichen will? Trump selbst hat die Frist für den Zwangsverkauf der Plattform schon mehrmals verlängert. Und warum? Ganz einfach: Man kann nicht gleichzeitig den nächsten Wahlkampf führen und den einzigen Ort zerstören, an dem 17-Jährige noch wissen, wer man ist.

Früher: „China will uns manipulieren!“
Heute: „China? Great People, great App, die besten Tänze, believe me!“

Trump, der Influencer

Man stelle sich die ersten Clips vor:

  • Trump im Oval Office, filtert sich Hasenohren und sagt: „Best president ever, Leute, so cute!“

  • Ein #WallDance, bei dem er rhythmisch imaginäre Ziegel stapelt.

  • Ein #CovfefeChallenge, wo niemand weiß, was das eigentlich soll, aber alle klicken.

Er selbst würde es so verkaufen: „Ich bin der größte TikTok-Star aller Zeiten, größer als Charli D’Amelio, größer als dieser … wie heißt er? Mr. Beast. Viele sagen, ich bin der Mr. President of TikTok.“

Karoline Leavitt: Pressesprecherin auf Speed

Trumps Pressesprecherin erklärt das Ganze nüchtern: „Wir wollen die historischen Erfolge des Präsidenten mit so vielen Zielgruppen wie möglich teilen.“ Übersetzung: „Er braucht dringend neue Fans, die ihn nicht schon von vier Jahren Shitstorm kennen.“ Instagram? Veraltet. Facebook? Friedhof der Babyboomer. TikTok? Der einzige Ort, an dem Trump noch wie ein „neu entdecktes Talent“ wirken kann.

Europa macht mit

Und weil Satire nie ohne Bonus kommt: Auch Friedrich Merz hat in Deutschland einen TikTok-Account. Man stelle sich das Duett vor: Trump und Merz tanzen synchron den „Steuererleichterungs-Walzer“. Das Internet würde kollabieren.

Ronald Tramps Fazit

Donald Trump, der große Wendehals der Sozialen Medien: Vom TikTok-Verbieter zum TikTok-Tänzer. Vom „Datenschutz!“ zum „Daten? Mir egal, Hauptsache Klicks!“. Vom Gerichtssäli-Verlierer zum Algorithmus-Sieger.

Man könnte fast sagen: Er hat die Plattform nicht verstanden, aber dafür die Pointe geliefert: Make America Tik Again.

Oder, um es im TikTok-Style zu sagen: 27 Sekunden purer Selbstvermarktung, unendlich oft wiederholbar.