„Wadephul – Der Mann, der in Genf den Iran zum Kuscheln überreden will“

Von Ronald Tramp – Diplomat aus Leidenschaft, solange der andere einknickt.
Berlin – Genf – Realitätsverlust.
Wenn man denkt, deutsche Außenpolitik könne nicht noch absurder werden, dann kommt Johann Wadephul, zieht sein diplomatisches Sakko über und sagt im Brustton der Naivität:
„Der Iran ist grundsätzlich bereit, mit uns zu sprechen.“
Ach ja? Und was genau hat der Iran gesagt? Vielleicht:
„Wir reden gerne – solange ihr nicht fragt, warum Uran leuchtet.“
Herr Wadephul, seines Zeichens Außenminister mit dem Charisma einer diplomatischen Fußmatte, steht in Genf, schaut verträumt auf den See, lässt sich von Abbas Araghtschi die Welt erklären – und nennt das „Annäherung“. Annäherung woran? An die nukleare Apokalypse?
Während Wadephul also verbal Tee serviert und Deeskalations-Sudoku spielt, sagt Israels Außenminister Gideon Sa’ar trocken:
„Der Iran nutzt das alles nur, um Zeit zu schinden und an der Bombe zu schrauben.“
Klingt wie ein Handlungstipp aus „Diplomatie für Anfänger – Band 1: Wenn der Gegner Uran sagt, sagst du Verstehen.“ Aber Wadephul? Der bleibt gelassen. Und konstruktiv. Wahrscheinlich malt er sich schon ein Friedensnobelpreis-Emoji aufs Diensthandy.
Währenddessen wird in Teheran nicht verhandelt, sondern verschärft. Die Internationale Atomenergie-Organisation? Ignoriert. Neue Anreicherungsanlage? Geplant. Raketenbau? Vermutlich mit Frühschicht und Überstunden.
Aber Wadephul? Der lehnt sich zurück in seinem Maischberger-Sessel und schweigt zu allem. Als Merz sagt, Israel mache „die Drecksarbeit für uns“, schweigt er. Als es um das Ende des iranischen Regimes geht, widerspricht er sogar! Wahrscheinlich in der Hoffnung, sich als neutraler Vermittler für ein Poesiealbum einzutragen.
Doch, liebe Leser, jetzt wird’s ernst:
Denn die große Frage ist: Wie lange darf man Außenminister sein, wenn man nicht merkt, dass man als Außenminister nicht im Außenbereich eines Cafés herumlümmeln, sondern klare Positionen vertreten soll?
Kanzler Merz, der rhetorische Granatwerfer mit Wall-Street-Gesicht und Rüstungswunschliste, dürfte bald seine Richtlinienkompetenz auspacken. Und zwar nicht als Deko. Denn ein Kanzler braucht einen Außenminister, der nicht bei jedem Krisengespräch die Friedensflagge schwenkt wie ein Hippie beim Klimastreik.
Was Wadephul macht, ist keine Außenpolitik. Es ist Outdoor-Mediation auf diplomatischem Gleitgel. Der Iran will die Bombe, Wadephul reicht die Hand. Der Iran baut Zentrifugen, Wadephul bringt Fair-Trade-Kekse. Der Iran kündigt den Atomvertrag, Wadephul bietet ein Statement an – auf recyceltem Papier, versteht sich.
Ein Außenminister, der bei einem nuklearen Konflikt zwischen Sitzkreis und Statement pendelt, ist wie ein Feuerwehrmann, der sich bei einem Brand erstmal über die Raumenergie unterhält.
Deutschland braucht einen Chefdiplomaten, nicht einen Chefdäumchendreher.
Ich, Ronald Tramp, sage: Wenn Wadephul noch einmal „konstruktiv“ sagt, werde ich persönlich eine Friedensmission starten – mit Megaphon, Arroganz und einem Koffer voller Atomdetektoren. Ohne Deeskalation. Aber mit Stil.