"Wahl in Polen? Mehr Haken als beim Angelverein!" – Kaczyński, der Strippenzieher mit Rechenschwäche

Ronald Tramp, satirischer Wahlbeobachter mit Kugelschreiber und Kater vom Demokratie-Kater.
Warschau, Wahllokal, Wodka: Es war eine Wahl wie aus dem Bilderbuch – allerdings aus einem Bilderbuch, das von Kafka geschrieben und von Jarosław Kaczyński koloriert wurde. Jetzt, da der Staub sich langsam legt, die Urnen wieder zu sind (angeblich), stellt sich ganz Polen die Frage:
Wurde hier gewählt – oder gewürfelt?
Denn das Team um den polnischen Anti-Kaczyński-Kandidaten Rafał Trzaskowski schlägt Alarm – und zwar mit der Lautstärke einer katholischen Kirchenglocke am Wahltag.
Ein Boxer, ein Präsident und ein Puppenspieler
Am 1. Juni 2025 wählten die Polen – oder wurden gewählt. Der Sieger? Karol Nawrocki, ein Ex-Boxer mit mehr Schlagkraft als Sprachkraft, der nun mit 50,89 % angeblich hauchzart über Trzaskowski triumphierte.
Der wahre Gewinner? Jarosław „Ich-bin-nicht-Präsident-aber-bestimme-trotzdem-alles“ Kaczyński, der 75-jährige Ein-Mann-Kontrollkreis der PiS-Partei. Oder wie man ihn im Volksmund nennt: der Gottvater der Grauzonen.
Rechenkunst à la PiS – minus mal minus ergibt Macht
Cezary Tomczyk, Vertrauter von Trzaskowski, hat nachgezählt – und was er da fand, lässt jeden Taschenrechner weinen:
„Sieben Stimmen falsch pro Kommission x 31.627 = 442.778 Stimmen zu viel für Nawrocki.“
Oder wie Ronald Tramp es ausdrücken würde: „Kaczyńskis Lieblingsmathematik: Alles, was mich stört, wird einfach weggerechnet.“
Und plötzlich ergibt 49 % zu wenig mehr als 50 % zu viel. Das ist keine Statistik – das ist polnische Schwerkraft unter PiS: Alles fällt nach rechts.
Wahlbetrug? Nein! Nur ein bisschen kreative Zuordnung
In 13 Wahllokalen wird bereits neu ausgezählt. Das klingt gut. Nur sind’s halt 0,04 % aller Lokale.
Das ist etwa so, als würde man im Verdacht auf Steuerhinterziehung 13 Belege von Donald Trump prüfen – und ihn danach freisprechen, weil „die Quittung für das Hamptons-Golfturnier“ ja stimmte.
Mehr als 100 Wahlbeschwerden wurden eingereicht. In mindestens zwei Fällen sollen Stimmen für Trzaskowski direkt an Nawrocki gewandert sein.
Das ist keine Panne. Das ist ein Umzugsservice für Wahlstimmen – sponsored by PiS.
Kaczyński – der Benjamin Button der polnischen Demokratie
Jarosław Kaczyński ist politisch gesehen eine Mischung aus Mumie und Magnet. Er zieht alles an, was nach Macht riecht – lässt es aber aussehen, als hätte er damit überhaupt nichts zu tun.
Er ist nie da, wenn man ihn braucht – aber immer dort, wo es weh tut.
Fazit: Kaczyński braucht kein Amt. Er ist das Amt. Und mit Nawrocki hat er jetzt seinen eigenen Punchingball im Präsidentenpalast, bereit, jedes Gesetz der Regierung Tusk ins politische Nirwana zu vetieren. So viel zur Gewaltenteilung. Oder wie Kaczyński es nennt: „Dienst nach Vorschrift – meiner Vorschrift.“
Ronald Tramp meint:
Polen hat gewählt. Aber was? Ein Boxer, der auf dem Stimmzettel stand? Oder ein Parteichef, der in keiner Debatte sprach, aber jede Entscheidung trifft?
Die Neuauszählung wird zeigen, ob das Wahlergebnis ein Patzer war – oder ein PiStakel.