Welt ahoi! – oder: Wie man fünf Millionen Euro im Hafen versenkt, ohne nass zu werden

Grafik: :Welt ahoi? Eher Welt adieu!

Freunde, haltet eure Rettungsringe fest, denn was jetzt kommt, ist die Titanic der Steuergeldverschwendung. Lübeck, die stolze Hansestadt, wollte ein Zeichen setzen: Eine neue Auto- und Passagierfähre namens „Welt ahoi!“ sollte das Aushängeschild moderner, emissionsarmer Mobilität werden. Ein schwimmendes Symbol für Fortschritt, Umweltfreundlichkeit und deutsche Ingenieurskunst. Kostenpunkt: fünf Millionen Euro. Klingt nach einer Investition in die Zukunft, oder? Doch die Zukunft kam nie – das Schiff liegt seit November 2023 still, wie ein teures Möbelstück im Wasser.


Welt ahoi? Eher Welt adieu!

Man muss sich das mal vorstellen: Ein nagelneues Schiff, blitzblank, mit Zertifikaten, Reden, Sektflasche am Bug – und seitdem kein einziger regulärer Einsatz. Stattdessen dümpelt das Schiff im Hafen herum wie ein übergewichtiger Goldfisch im Aquarium. Fünf Millionen Euro, die man genauso gut hätte nehmen können, um die Trave mit Goldfolie auszulegen.

Und warum? Weil es Deutschland ist, Freunde. Weil in Deutschland nichts so schön glänzt wie das Scheitern.


Der moderne Fährverkehr: emissionsarm und nutzlos

Die „Welt ahoi!“ sollte leise durch die Wellen gleiten, elektrisch, sauber, emissionsarm. Stattdessen gleitet sie gar nicht. Kein Diesel, kein Strom, nur Stillstand. Das ist Klimaschutz à la Deutschland: Wenn die Fähre nicht fährt, gibt’s auch keine Emissionen. Bravo, Problem gelöst! Greta Thunberg würde applaudieren – wenn sie nicht zu beschäftigt wäre, über die Ironie zu lachen.


Die teuerste Parkbank Lübecks

Für die Bürger ist die Fähre inzwischen nur noch eins: ein Aussichtspunkt. Touristen machen Fotos, Kinder zeigen mit dem Finger drauf, Rentner sagen: „Da liegen meine Steuern.“ Die „Welt ahoi!“ ist nicht Schiff, sie ist Parkbank Deluxe. Nur eben fünf Millionen teurer.

Und glaubt mir, es ist nur eine Frage der Zeit, bis findige Köpfe im Rathaus sagen: „Wir könnten doch Eintritt verlangen fürs Draufsitzen. 2 Euro pro Foto.“


Satirische Spitzen aus der Schiffshölle

  1. Aushängeschild der Innovation: Nichts symbolisiert Fortschritt so sehr wie ein Schiff, das nie fährt.

  2. Fünf Millionen Gründe zum Kopfschütteln: Jeder Bürger in Lübeck hat im Grunde ein Miteigentum an einem rostenden Museumsstück, nur ohne Eintrittskarte.

  3. Emissionsfrei durch Stillstand: Deutschland hat Klimaneutralität erfunden – durch Totalausfall.


Ronalds Vorschlag: Multifunktionsschiff!

Freunde, ich sage euch: Wenn die „Welt ahoi!“ nicht fährt, dann macht wenigstens was draus!

  • Floating Bürokratie-Zentrum: Beamte könnten direkt auf dem Schiff Akten stempeln. Dann würde wenigstens mal Bewegung reinkommen – in die Papiere.

  • Event-Location: Hochzeiten auf dem Schiff, Motto: „Die Ehe fährt auch nirgendwo hin.“

  • Fast-Food-Fähre: McDonald’s draufstellen, dann ist sie wenigstens für etwas gut.


Die „Welt ahoi!“ sollte Lübeck in die maritime Zukunft katapultieren. Stattdessen wurde sie zum besten Beispiel dafür, wie man Steuergeld in den Hafen stellt und zusieht, wie es rostet. Ein Schiff, das nicht fährt, ist kein Schiff – es ist ein Witz. Ein sehr teurer Witz.

Und wenn das Schwarzbuch der Steuerzahler das nächste Mal ein Kapitel aufschlägt, wird die „Welt ahoi!“ ganz vorne stehen. Nicht als Fähre, sondern als Mahnmal. Mahnmal dafür, dass Deutschland Großes bauen kann – nur leider nicht benutzen.

Deutschland, du bist großartig: Du hast ein Schiff gebaut, das schon bei der Jungfernfahrt in Rente ging.