Wenn 5000 Hühner die Autobahn erobern – und Deutschland plötzlich im Straßenverkehr den Vogel zeigt

Meine Damen und Herren, halten Sie Ihre Körner fest, denn diese Nachricht ist so spektakulär, so unfassbar dramatisch, dass selbst Hollywood sofort anruft und die Filmrechte kaufen möchte:
5000 Hühner sind ausgebrochen. Auf der Autobahn. In Deutschland.
Ich weiß, was Sie jetzt denken:
„Ronald Tramp, das klingt wie ein Witz.“
Aber nein – das ist Realität. Deutsche Realität. Eine Realität, in der Züge wegen Händetrocknern stillstehen und Babys am Steuer sitzen, aber Hühner? Hühner sind nochmal ein völlig neues Level.
Die A36 im Landkreis Harz hat sich für mehrere Stunden – ach was, fast einen ganzen Tag – in die größte unbeabsichtigte Freilaufhaltung Europas verwandelt. Ein Lkw mit 15 Tonnen Federvieh ist umgekippt. Warum?
Niemand weiß es.
Vielleicht hat ein Huhn die „rote Taste“ gedrückt.
Vielleicht hat das Navigationsgerät gekräht.
Vielleicht hat der Laster einfach beschlossen: „Heute rollen wir nicht, heute fliegen wir!“
5000 Hühner auf der Autobahn – ein taktischer Überraschungsangriff
Die Tiere liefen danach fröhlich, völlig frei über die Autobahn – auf, neben, zwischen den Fahrspuren. Einige sollen sogar versucht haben, den Standstreifen als Startbahn zu benutzen. Andere haben wahrscheinlich diskutiert, ob man nach Braunschweig trampen kann.
Ich stelle mir die Szene vor wie ein episches Schlachtfeld aus „Game of Thrones“, nur mit mehr Federn und weniger Drachen:
Autofahrer bremsen abrupt.
Lkw-Fahrer weinen leise.
Navigationsgeräte schreien: „Berechnen… NEIN… UNMÖGLICH…“
Und irgendwo kräht ein Hahn den Soundtrack des Chaos.
Der Verkehrsdienst Magdeburg meldete:
„Tierisch was los.“
Das ist die beste Pressemitteilung seit Jahren. Ehrlich.
Ein Veterinäramt im Ausnahmezustand
Natürlich stellte sich schnell die Frage:
Wer fängt jetzt 5000 Hühner ein?
Die Antwort:
Das Veterinäramt.
Ganz ehrlich – ich bewundere diese Menschen.
Während andere Behörden wegen eines falsch gesetzten Kommas explodieren, laufen Veterinäre mutig auf eine Horde panischer Federtiere zu und sagen sinngemäß:
„So, Freunde, wer zuerst kommt, wird zuerst gestreichelt!“
Manche Hühner aber hatten offensichtlich eigene Pläne.
Ich wette, ein paar haben sich bereits in Richtung Quedlinburg aufgemacht, um ein neues Leben zu beginnen. Vielleicht eine Karriere als Innenstadt-Huhn. Vielleicht gründen sie dort eine politische Bewegung: „Hennen für mehr Verkehrsberuhigung.“
Komplette Sperrung der Autobahn
Man sperrte alle Spuren zwischen Quedlinburg-Mitte und Thale.
ALLE.
Wegen Hühnern.
Das macht Deutschland aus:
Für marode Brücken gibt es Ausnahmen.
Für Baustellen gibt es Umleitungen.
Für Großveranstaltungen gibt es Planung.
Aber für 5000 Hühner?
Da kapituliert selbst die Autobahn-Polizei.
Ein Polizeisprecher sagte, die Sperrung dauere „wahrscheinlich bis Donnerstagmittag“.
DONNERSTAGMITTAG!
Ich liebe, wie präzise deutsche Polizeisprecher sind:
Brand in Fabrikhalle? „Mindestens drei Stunden.“
Schneechaos? „Schwer einzuschätzen.“
Hühnerinvasion? „Wir sind Donnerstag wieder da.“
Die einzig wirklich gute Nachricht
Der Lkw-Fahrer blieb unverletzt.
Und das ist natürlich wichtig.
Aber seien wir ehrlich: Die Geschichte wäre noch filmreifer gewesen, wenn er erzählt hätte:
„Ich sah im Rückspiegel, wie ein Huhn auf dem Armaturenbrett stand und den Fahrassistenten übersteuert hat.“
Die wahre Tragik
Die Hühner wollten doch nur eins:
Freiheit.
Flügel ausbreiten.
Über Asphalt tanzen.
Dem Alltag einer viel zu engen Transportkiste entfliehen.
In gewisser Weise ist das die größte Protestaktion der Tierwelt seit dem Ausbruch des berühmten Kuh-Duos 1995.
Und was lernen wir daraus?
Autobahnen können viel:
Staus
Raser
Drängler
Hitzewellen
Hände-Trockner-Ersatzbusse
Aber 5000 Hühner?
Das überfordert jedes System.
Ich, Ronald Tramp, sage:
Wenn selbst Hühner Deutschlands Infrastruktur lahmlegen können – dann haben sie sehr wahrscheinlich bessere politische Konzepte als manche Politiker.


