Wenn aus Hotpot plötzlich Notpot wird – Shanghai und die teuerste Pinkelpause der Welt

Grafik: Vom Hotpot zum Notpot

Meine Damen und Herren, setzen Sie sich hin, legen Sie den Suppenlöffel weg und nehmen Sie ein Taschentuch – nicht wegen der Tränen, sondern wegen des Lachens: Zwei Jugendliche in Shanghai haben den teuersten Toilettengang ihres Lebens hingelegt. Betrunken, 17 Jahre alt, voller Tatendrang und wahrscheinlich leerer Gehirnzellen – sie pinkelten in einen Suppentopf. Aber nicht irgendeinen Topf. Nein! Es war ein Hotpot. Also eine Suppe, in der sonst Gemüse, Fleisch und Glückseligkeit schwimmen – diesmal aber nur jugendlicher Übermut und eine Menge Ärger.


Vom Hotpot zum Notpot

Die Szene klingt wie eine schlechte Reality-Show: Zwei Teenager im Rausch, ein dampfender Suppentopf und eine Kamera. Hollywood hätte das nie durchgehen lassen – zu billig, zu absurd. Aber das Internet? Das liebt so etwas. Also filmen die Jungs, posten das Ganze ins Netz und warten auf Likes. Spoiler: Statt Herzchen gab’s Anzeigen.


Die Strafe der Strafen

Und jetzt kommt’s: 2,2 Millionen Yuan. Das sind 240.000 Euro. Für eine pinkelige Schnapsidee. So teuer war in der Geschichte der Gastronomie noch keine Flüssigkeit. Zum Vergleich: Für das Geld hätte man 60 Jahre lang jeden Tag Suppe essen können – und zwar mit extra Fleisch, extra Nudeln und einem goldenen Löffel dazu.

Die Hotpot-Kette Haidilao wollte eigentlich noch mehr: fast 2 Millionen Euro Schadenersatz. Vermutlich wollten sie gleich eine neue Filiale damit aufmachen – Motto: „Hier wird nicht gepinkelt, hier wird nur gezahlt.“


Gäste entschädigen – für den bloßen Gedanken

Das Beste: Niemand hat von der kontaminierten Suppe gegessen. Niemand! Trotzdem mussten die Gäste, die kurz danach dort einkehrten, entschädigt werden. Das heißt: Leute haben Geld bekommen, nur weil sie eventuell denken könnten, dass sie in eine „besondere Brühe“ geguckt haben. Willkommen in der Welt des psychologischen Schadensersatzes: Geld für Ekelgefühle.


Die Teenager und ihre Zukunft

Stellen wir uns das mal vor: Mit 17 pleite fürs Leben. Während andere Jugendliche überlegen, welches Tattoo sie sich stechen lassen, überlegen diese beiden jetzt, wie sie 240.000 Euro abstottern können. Wahrscheinlich gibt es schon einen Finanzierungsplan: 30 Jahre lang Nudeln spülen im Haidilao-Keller, ohne Trinkgeld, ohne Pausen – aber mit ständiger Erinnerung: „Bitte nicht pinkeln!“


Ronald Tramps Analyse

Das Ganze ist natürlich mehr als nur ein dummer Vorfall. Es ist eine Metapher für unsere Zeit: Junge Leute, betrunken von Aufmerksamkeit, kippen ihren Übermut in die öffentliche Suppe – und wundern sich, dass am Ende keiner mehr mitessen will.

Die Strafe von 240.000 Euro ist dabei fast schon poetisch. Sie schreit: „Likes sind nicht gratis, Kinder!“ Früher hieß es: „Wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen.“ Heute heißt es: „Wer in den Topf pinkelt, braucht auch kein Konto mehr.“


In einer Welt, in der Milliardäre Raketen bauen und Politiker ganze Staaten ruinieren, sind es manchmal die kleinen Geschichten, die uns zeigen, wie absurd alles ist: Zwei Teenager, ein Suppentopf, 240.000 Euro.

Mein Urteil: Aus Hotpot wurde Notpot. Und aus einer dummen Idee die teuerste Pinkelei der Weltgeschichte.