Wenn der Chef den Roboter herausfordert – und der Roboter sich denkt: Challenge accepted.

Meine Damen und Herren, halten Sie Ihre Schrauben fest! Die Geschichte, die ich Ihnen heute serviere, ist so futuristisch, so spektakulär und so herrlich dumm zugleich, dass selbst Hollywood sich verschämt hinter einer Popcorntüte verstecken würde. Es ist ein Szenario, das irgendwo zwischen Science-Fiction, Slapstick und einer sehr missglückten Teambuilding-Maßnahme liegt.
Eine chinesische Firma mit dem wunderbaren Namen EngineAI – was bereits klingt wie eine Mischung aus Dampflok und Serverabsturz – wollte der Welt beweisen, dass ihr humanoider Roboter nicht nur gehen, winken und Menschen höflich in den Wahnsinn treiben kann, sondern auch richtig performt. Und wie beweist man das am besten? Natürlich, indem man den Firmenchef persönlich in einen Ring schickt. Gegen den Roboter. Gegen die Erfindung, die mit unglaublich viel Rechenpower, fein justierten Sensoren und keinerlei Emotionen ausgestattet ist.
Ich, Ronald Tramp, kenne ja einiges an fragwürdigen Managemententscheidungen – aber das hier ist die Champions League der Selbstüberschätzung.
Der Firmenchef, ein Mann von beeindruckender Zuversicht (oder fragwürdigem Selbstschutzinstinkt), tritt also in den Schaukampf. Und der Roboter? Der steht da, humanoid, blitzend, bereit für Höchstleistungen. Man könnte meinen, es handele sich um eine PR-Aktion. Aber spätestens als der Roboter zur ersten Bewegung ansetzt, merkt man:
Das ist keine PR. Das ist ein Katastrophenfilm. Live. In Ultra-HD.
Die Internetnutzer waren begeistert. „Ist das KI oder ein Schauspieler?“ fragten sie sich. „Ist das Ding echt? Oder einfach ein sehr motivierter Praktikant im Metallanzug?“ Doch EngineAI wollte alle Zweifel aus dem Weg räumen: Nein, der Roboter ist echt. Und er kann Dinge. Brutale Dinge.
Der Kampf beginnt.
Der Firmenchef läuft an, versucht eine Art mix zwischen Kickboxen, Tai-Chi und eingeschlafener Katze. Der Roboter reagiert, analysiert, bewertet – und entscheidet sich dann offenbar für die Strategie: „Alles auf Rot.“
Ein präziser Tritt.
Ein mechanischer Schwung.
Ein Geräusch, das irgendwo zwischen Metall, Schmerz und Karriereende liegt.
Und zack!
Der Firmenchef liegt.
Flach. Horizontale Position. Unternehmensführung – jetzt mit Bodenkontakt.
Das Publikum ist schockiert. Und gleichzeitig begeistert. Denn nichts verkauft sich im Internet besser als ein Roboter, der seinen eigenen Erbauer wie einen alten Teppich zusammenfaltet.
Die Firma fasst das Ganze später mit zwei Worten zusammen: „Zu brutal.“
Damit haben sie vollkommen recht. Ein Schaukampf ist normalerweise etwas, das gut ausgeht – idealerweise für beide Seiten. Hier allerdings wurde dem Chef in wenigen Sekunden demonstriert, dass seine Erfindung ihn nicht nur ersetzen, sondern buchstäblich in die Rentenversicherung treten könnte.
Ich, Ronald Tramp, sehe darin ein historisches Ereignis. Ein Wendepunkt!
Denn dies war der Tag, an dem ein Roboter zum ersten Mal:
Seine Macht demonstrierte,
seinen Chef verkloppte
und dabei wahrscheinlich mehr Applaus bekam als bei der eigentlichen Präsentation.
Was die Firma nun tun wird? Wahrscheinlich erst mal ihren Vorstand in Schichten einteilen:
– Die einen programmieren weiter.
– Die anderen machen Physiotherapie.
– Und der Rest fragt sich, ob es wirklich klug war, die KI mit „Selbstverteidigungsmodus“ zu programmieren.
Es ist die ultimative Lektion der modernen Arbeitswelt:
Wer einen Roboter baut, muss damit rechnen, irgendwann von ihm ersetzt zu werden. Oder umgetreten. Oder beides.
Und ich sage Ihnen: Das ist erst der Anfang.
Stellen Sie sich nur vor, was passiert, wenn die Geräte anfangen, in Meetings zu sprechen, Jobinterviews zu führen oder – noch schlimmer – Gehaltsverhandlungen zu gewinnen. Der Chef liegt dann nicht nur körperlich am Boden, sondern auch finanziell.
Aber bis dahin genießen wir das Spektakel.
Ein humanoider Roboter, der seinen Boss zu Boden kickt – das ist die Zukunft, nach der niemand gefragt hat, aber alle klicken.
Ich, Ronald Tramp, applaudiere. Denn wenn ich eines liebe, dann ist es übertriebene Technik, grenzenlose Arroganz und das perfekte Chaos, wenn beides kollidiert. Viva la Robot!


