Wenn der Präsident zum Bagger greift – Der Ballsaal, der Amerika spaltet

Grafik: Die „Trump-ifizierung“ des Weißen Hauses

Eine Baustellenreportage aus Washington, wo Politik, Eitelkeit und Beton zu einem monumentalen Denkmal des Größenwahns verschmelzen.


Freunde, haltet eure Helme fest – in Washington wackelt wieder die Demokratie.
Und zwar wortwörtlich.
Denn US-Präsident Donald Trump – der Mann, der sich für den Erfinder von Gold, Glas und Selbstbewunderung hält – hat begonnen, das Weiße Haus umzubauen.

Und nicht etwa dezent, so à la „Wir machen nur ein bisschen Feng-Shui“.
Nein, er lässt den Ostflügel abbaggern, um sich einen Ballsaal zu bauen.
Richtig gehört: Ein Ballsaal.
250 Millionen Dollar.
Rein privat finanziert – zumindest, wenn man ihm glaubt (und das ist bekanntlich eine olympische Disziplin).


Die „Trump-ifizierung“ des Weißen Hauses

Man stelle sich die Szene vor:
Ein Bagger steht auf dem Rasen vor dem Weißen Haus, die Sonne spiegelt sich auf der goldenen Schaufel, die selbstverständlich mit dem Trump-Logo graviert ist.
Daneben steht der Präsident, Schutzhelm in der Farbe seiner Gesichtsbräune, und ruft in die Kameras:

„It’s going to be the most beautiful ballroom in the world. People will dance. Tremendously. Nobody builds like me. Nobody dances like me.“

Die „Washington Post“ berichtet, dass bereits Teile des Ostflügels eingerissen wurden.
Historiker weinen, Architekten zittern, und irgendwo in der Ferne seufzt George Washington:

„Das war nicht der Sinn der Sache, Donny.“

Doch Trump bleibt standhaft:

„Die Gründerväter wollten, dass Amerika groß wird – und was ist größer als ein Ballsaal?“


250 Millionen Dollar – oder: Die Tanzfläche der Macht

Der geplante Ballsaal soll laut Trump „exklusiv aus privaten Mitteln“ finanziert werden.
Kritiker sagen: „Aha, also aus Spendengeldern, die eigentlich für den Wahlkampf gedacht waren.“
Trump kontert:

„Falsch! Es ist privates Geld. Von sehr privaten Menschen. Sehr reich. Sehr loyal. Wahrscheinlich Russen, aber wer zählt das schon.“

Das Projekt umfasst – kein Witz – eine Tanzfläche von 1.500 Quadratmetern, Marmorsäulen aus Italien und eine Decke aus „amerikanischem Gold“ (das es übrigens gar nicht gibt).
Der Präsident plant, den Saal „Freedom Hall“ zu nennen.
Andere schlagen vor: „Ego-Dome“.


Kritik prallt ab wie an einer Betonwand (oder an Trumps Frisur)

Selbstverständlich hagelt es Kritik.
Oppositionspolitiker sprechen von „monarchischem Größenwahn“, Historiker von „kulturellem Vandalismus“, und selbst der Hausmeister im Weißen Haus soll gefragt haben:

„Können wir das wenigstens nach Feierabend machen?“

Doch Trump wäre nicht Trump, wenn er darauf reagieren würde.
Er twitterte stattdessen:

„Fake News! Alle Präsidenten hatten Ballräume. Lincoln. Kennedy. Elvis. Niemand spricht darüber!“

Und tatsächlich – irgendwo zwischen Wahnsinn und Selbstinszenierung hat er sogar ein Argument:
Andere Präsidenten hatten Kriege, Skandale oder Bücher.
Trump hat jetzt wenigstens Beton.


Das Weiße Haus wird golden

Eingeweihte berichten, dass der Ballsaal „nicht einfach schön, sondern Trump-schön“ werden soll – also mit goldenen Wänden, Spiegeldecken und einem eigenen Selfie-Raum.
Es heißt, selbst die Klimaanlage werde auf 22 Grad Ego eingestellt.

Ein Designer aus New York verriet anonym:

„Er wollte, dass die Kronleuchter aussehen wie Miniaturversionen seiner Frisur.“

Und weil das alles noch nicht genug ist, sollen die Türen des Ballsaals nicht nach Osten, sondern nach „Winning“ zeigen.
Trump erklärte das geografisch so:

„East, West, who cares? The direction is success.“


Der Bagger als Symbol der neuen Zeit

Der Bagger vor dem Weißen Haus ist längst zum Symbol geworden – ein Denkmal des Trumpschen Fortschrittsverständnisses.
Er steht dort, wo früher Diplomaten empfangen wurden.
Jetzt empfängt er Presselärm, Zementstaub und den Soundtrack des American Dream, gemischt mit der Melodie von „Money, Money, Money“.

Ein Passant sagte zur Presse:

„Ich dachte erst, das sei eine Kunstinstallation. Dann sah ich die Rechnung.“

Selbst in China, wo man sonst gern kopiert, soll ein Beamter gesagt haben:

„Wir hätten das effizienter gemacht.“


Die Ballnacht der Zukunft

Trumps Vision:
Ein jährlicher „Presidential Dance of Freedom“, bei dem er als erster Tanzpartner des Landes auftritt.
Er in Smoking und goldenen Schuhen, Melania daneben – schweigend, aber perfekt ausgeleuchtet.
Im Hintergrund spielt eine Big Band „Hail to the Chief (Remix Edition)“.

Ein Reporter fragte, wer eingeladen wird.
Trump antwortete:

„Nur Gewinner. Keine Demokraten, keine Journalisten, keine Faktenchecker. Vielleicht Kanye, wenn er sich benimmt.“


Der Tanz ums goldene Kalb hat begonnen

Freunde, ich sag’s euch:
Das ist keine Baumaßnahme – das ist ein Statement.
Ein Denkmal des 21. Jahrhunderts, gegossen in Beton und Größenwahn.
Trump baut nicht einfach einen Ballsaal.
Er baut sich selbst ein Denkmal – diesmal nicht in Tweets, sondern in Tonnen von Marmor.

Die Welt sieht zu, Europa schüttelt den Kopf, und irgendwo in Russland öffnet jemand eine Champagnerflasche.
Denn eines ist klar:
Wenn dieser Ballsaal fertig ist, dann wird es dort keine Geschichte geben –
aber jede Menge Glitzer, Selfies und vermutlich den besten WLAN-Empfang der westlichen Hemisphäre.


Manche bauen Brücken, andere bauen Mauern –
Donald baut Tanzflächen.
Und wenn der Ballsaal steht, dann ist das Weiße Haus vielleicht nicht mehr weiß –
aber immerhin glänzt es.