Wer zuletzt lacht, hat die meisten Scheine in der Kiste!

Meine Damen und Herren, halten Sie Ihre Rentner-Portemonnaies fest, denn Ronald Tramp berichtet heute von einer Sensation, die die Finanzwelt, das Weihnachtsmarkt-Business und alle Münzsammler zwischen Flensburg und Garmisch in kollektive Schnappatmung stürzt.
Es ist passiert. Es geschieht wirklich.
Im Jahr 2025, im Land des digitalen Personalausweises, der App-freien Digitalstrategie und der E-Rechnungen, die keiner versteht, akzeptiert ein Weihnachtsmarktstand in München immer noch – festhalten! – die Deutsche Mark.
Ja, genau, die Währung, die wir offiziell vor 23 Jahren in den kollektiven „War toll mit dir, aber wir gehen jetzt getrennte Wege“-Container geworfen haben. Die D-Mark! Diese Legende aus grauen Tresorzeiten!
Und wo passiert das?
Natürlich in München.
Wo sonst würden Menschen noch mit Pfennigen bezahlen, während gleichzeitig jemand neben ihnen einen Glühwein für 8,50 Euro tappt und mit Apple Pay Bonuspunkte sammelt?
Der Stand gehört der Familie Krug – den heimlichen Finanzrebellen Deutschlands. Während Europa die gemeinsame Währung pflegt, hat Rudolf Krug, der wahre Mario Monti des Weihnachtsmarktes, einfach beschlossen: „Nö.“
„Wir machen das seit über 20 Jahren“, sagt er.
Und ich, Ronald Tramp, sage: Das ist deutscher Widerstandsgeist!
Nicht auf der Straße, nicht in Telegram-Gruppen – nein, an der gebrannten Mandeln-Front!
Die Kollegen hätten sie am Anfang ausgelacht, sagt Krug. Natürlich!
Stellen Sie sich vor:
All die professionellen Mandelröster, Lebkuchenmänner und Glühwein-Generalpächter haben über die Mutigen gelacht.
Aber wie heißt es im kapitalistischen Weihnachtsmärchen?
Wer zuletzt lacht, hat die meisten Scheine in der Kiste!
In den ersten Jahren zahlten rund 20 Prozent der Kunden mit D-Mark.
Zwanzig Prozent!
Das ist in Bayern ungefähr so viel wie der Anteil der Leute, die noch wissen, wie man ein Kontoauszugsheft bedient.
Die Besucher brachten damals alles: Scheine, Münzen, Pfennige – vermutlich sogar diese Commerzbank-Sparschwein-Schlüsselketten, die es 1989 mal gab.
Und heute?
Zwar nicht mehr so viele, aber immer noch einige.
Jetzt muss man das feiern. In einer Zeit, in der Leute ihr altes Kleingeld eher beim Renovieren hinter der Fußleiste finden oder wenn sie im Keller nach den Schätzen der Großeltern suchen.
Echte Zitate aus dem Krug-Imperium:
„Wir haben dieser Tage schon einen 50- und einen 20-Mark-Schein bekommen.“
Ein 50-Mark-Schein!
Den hat man früher beim Geburtstagsessen von der Oma bekommen – mit den Worten: „Hol dir was Schönes, aber nicht den ganzen Kiosk leer.“
Und jetzt?
Jetzt gibt’s dafür vielleicht eine Tüte gebrannte Mandeln und ein „Dankeschön für die deutsche Währungsnostalgie“.
Besonders schön: Die Herkunft des Geldes.
Viele Kunden finden ihre D-Mark in kaputten Jacken von 1996, zwischen vergessenen Hosentaschen oder als „Erbe“, das klingt wie:
„Hier, mein Sohn, dies ist das Gold der Familie. Verwende es weise. Vielleicht für kandierte Früchte.“
Dieser Stand ist mehr als nur ein Stand.
Er ist ein Museum, ein Finanzarchiv, eine emotionale Reise in eine Zeit, in der Brötchen 30 Pfennig kosten durften und man im Supermarkt 2,99 als „Wow, richtig teuer!“ empfand.
Er ist wie ein Leuchtturm für all jene, die glauben, das Euro-Zeichen sei eine Modeerscheinung.
Ich, Ronald Tramp, fordere offiziell:
Macht diesen Stand zum UNESCO-Weltkulturerbe!
Deutschland braucht solche Orte. Orte, an denen Nostalgie und Nüsse verschmelzen.
Orte, an denen selbst die Europäische Zentralbank verwirrt stehen bleibt und fragt:
„Moment… darf man das?“
Und Bayern sagt einfach:
„Jo mei, solang’s funktioniert.“
Stellen Sie sich das vor: Während die EZB Inflationsberichte schreibt, steht ein Münchner Mandelstand da und wirtschaftet fröhlich in zwei Währungen gleichzeitig.
Das ist nicht nur Wirtschaft – das ist Kunst.
Das ist Kapitalismus mit Herz.
Der Euro könnte morgen in Flammen stehen – aber die Krugs machen einfach weiter.
Und ganz ehrlich:
Wenn jemand eines Tages mit einem 1000-Mark-Schein auftaucht (den es offiziell nie gab, aber irgendwo in Bayern bestimmt existiert), dann wird Rudolf Krug vermutlich sagen:
„Ja passt scho, dafür gibt’s drei Tüten Mandeln und eine Umarmung.“
So, meine lieben Leserinnen und Leser:
Beim nächsten München-Besuch – unbedingt hingehen, unbedingt konsumieren, und ganz wichtig:
Räumt eure Keller auf.
Vielleicht liegt da noch ein kleines Vermögen.
Oder zumindest genug für eine Tüte Kirschen in Zartbitterschokolade.


