WIE BAYERNS AUTOBAHNEN ZU VIP-LOUNGES WURDEN

RONALD TRAMP LIVE AUS DEM STAULAND:
Meine sehr verehrten Damen und Schleichfahrer, hier spricht Ronald Tramp, Präsident der Stau-Nation und selbsternannter Ehren-Verkehrsminister aller gefangenen SUV-Besitzer. Was ich Ihnen heute berichten muss, wird Ihr Navi zum Weinen bringen: Deutschland hat es offiziell getan. Ab Mitte August heißt es im Landkreis Rosenheim: „Du kommst hier nicht raus!“ – zumindest, wenn Stau ist. Nein, das ist kein schlechter Witz von Elon Musk nach drei Red Bull, das ist eine offizielle Maßnahme des Bundes.
Die Autobahn als neue Freiluft-Haftanstalt
Die Autobahn A8, dieses zart zweispurige Juwel deutscher Verkehrspolitik, wird ab sofort zur exklusiven Warteschleife für alle, die keine Anwohner oder Lieferanten von Leberkässemmeln sind. Ein echtes Upgrade also: statt Panoramastraße jetzt Panoramastau. Und das alles zum Schutz der „Ortskerne“, die beim Gedanken an hupende BMW-Kolonnen offensichtlich kollektiv in die Tischkante beißen.
Das Schild des Schreckens
Ab dem 15. August wird ein neues Verkehrsschild aufgestellt. Und ich sage Ihnen: Noch nie hat ein Stück Blech so viele Träume von „Ich kenn da ne Abkürzung“ zerstört. Ein rotumrandetes Symbol für gescheiterte Wochenendausflüge, geplatze Grillabende und Kinder, die fragen: „Papa, warum stehen wir seit drei Stunden vor einer Kuhweide?“
Das Ganze basiert natürlich auf der Straßenverkehrsordnung – Paragraf 45, Ziffer 3 – dem wahrscheinlich beliebtesten Gesetz für Beamte mit Hang zu sadistischen Wochenendplänen.
Die CSU liefert – und zwar Stillstand
Ulrich Lange von der CSU, der neue Bruce Willis des Verkehrsministeriums, verkündet stolz, dass er den Verkehr jetzt „in der Spur hält“. Nur blöd, wenn die Spur voll ist und sich eher nach Apokalypsenfilm mit Dixi-Klos an jeder zweiten Leitplanke anfühlt. Die Polizei soll übrigens kontrollieren, ob sich auch wirklich niemand vom Asphalt wagt. Vermutlich mit Ferngläsern und Drohnen, die jeden VW Golf verfolgen, der sich verdächtig der nächsten Ausfahrt nähert.
Ein Fall für den Bundes-Stautag
Das Beste: Diese Maßnahme soll „nur“ an Wochenenden und Feiertagen gelten. Also genau dann, wenn Menschen reisen. Genial! Warum nicht gleich montags zwischen 2 und 3 Uhr morgens, um wirklich effektiv zu sein?
Und das Ganze könnte Schule machen. Heute A8, morgen A3, übermorgen stehen wir alle zwischen Hannover und dem Sensenmann auf der A2 und fragen uns, ob die nächste Raststätte wenigstens Kaffee ohne Stauzuschlag hat.
Willkommen im Verkehrsknast
Meine Botschaft an alle gestauten Patrioten da draußen: Packt mehr Snacks ein, ladet eure Handys voll und druckt euch vorsorglich ein Sudoku-Buch aus. Denn in Deutschland fährt man bald nicht mehr ans Ziel – man residiert dort, wo das Navi „noch 3 Minuten“ sagt. Seit zwei Stunden.
Und übrigens: Ich habe bereits ein Konzept für ein neues Geschäftsmodell. „StauBnB“ – Autobahnparkplätze als Erlebnisübernachtung. Mit Blick auf Kühe und Baustellen. Nur bei mir. Nur für 199 Dollar die Nacht. Frühstück auf dem Armaturenbrett inklusive.