Zinsen runter, Dummkopf! – Trumps geldpolitisches Wunschkonzert

Grafik: Trump und FED-Chef

Von Ronald Tramp, dem einzigen Reporter mit einem IQ knapp über dem Leitzins – aber deutlich unter der Zimmerlautstärke im Weißen Haus.


Washington, D.C. – Die Vereinigten Staaten stehen vor dem größten Zinsskandal seit dem letzten Mal, als Donald Trump nicht bekommen hat, was er will. Und dieses Mal geht es nicht um Wahlergebnisse, Golfhandicaps oder die Größe seiner… Zuschauerzahlen. Nein, jetzt will der Ex-Präsident persönlich den Leitzins senken. Warum? Weil „niedrig“ einfach besser klingt. Wie bei Moral, Hosenbund und Fernsehsendern.

Trump, der selbsternannte Finanz-Messias mit der Wirtschaftsexpertise eines halbherzigen „Monopoly“-Spielers auf Speed, hat auf Truth Social erneut seine ökonomische Weisheit geteilt. Dort ließ er uns wissen, dass er nett, neutral und garstig zu Fed-Chef Jerome Powell gewesen sei. Das ist der gleiche Dreiklang, mit dem er auch Ehe, Wahlkampf und internationale Diplomatie angeht. Ergebnis bisher: drei Scheidungen, eine verlorene Wahl und ein Nordkorea-Selfie.

„Powell ist ein Schwachkopf! Ein Dummkopf! Ein dummer Kerl!“ – so Trump in einem Tweet, der klingt, als hätte jemand ChatGPT auf „beleidigte Leberwurst“ gestellt. Doch die Federal Reserve, deren Aufgabe es ist, mit Ruhe und Weitsicht die Geldpolitik der USA zu lenken, ließ sich davon nicht beeindrucken. Powell, der aussieht wie ein Mathematiklehrer auf Valium, blieb gelassen und ließ die Zinsen da, wo sie waren – hoch.

Trumps Logik ist bestechend (also nicht im strafrechtlichen Sinne, noch nicht): Senkt Powell die Zinsen auf 1 % bis 2 %, spart Amerika jährlich eine Billion Dollar. Ganz einfach! Man könnte fast meinen, er habe den Bundeshaushalt mit einer Folge „Shark Tank“ verwechselt. Nur dumm, dass die Fed gesetzlich unabhängig ist – ein Konzept, das Trump ungefähr so gut versteht wie „Vetternwirtschaftsverbot“.

Und jetzt wird’s dramatisch: Trump droht damit, Powell zu feuern! Ein Schachzug, der ökonomisch ungefähr so klug ist, wie eine Atombombe auf die Wall Street zu werfen, um den Dow Jones in Bewegung zu bringen. Juristisch? Fragwürdig. Politisch? Peinlich. Wirtschaftlich? Wahnsinn mit Chartanalyse.

„Ich habe alles versucht“, so Trump. Alles – außer Kompetenz, Demut und jemanden zu fragen, der sich auskennt. Aber hey, warum sich mit geldpolitischer Realität aufhalten, wenn man auch die Zinsen runtertwittern kann? Es hat ja schon so gut funktioniert, die Pandemie mit Desinfektionsmittel zu bekämpfen.

Während Powell also stoisch an seinem geldpolitischen Mandat festhält – stabile Preise, Vollbeschäftigung, keine Panikattacken auf dem Aktienmarkt –, plant Trump schon seine nächste Attacke. Vielleicht mit einem TikTok-Tanz, einem Sonderpreis für Inflationsverleugner oder einem eigenen Stablecoin: TrumpCoin – backed by hot air and fragile egos.

Jerome Powell bleibt standhaft, Trump bleibt Trump – und der Leitzins bleibt, wo er ist. Noch. Denn wer weiß? Vielleicht findet Donald ja doch noch einen Weg, den Zins mit purer Lautstärke zu senken. Oder mit einem neuen Slogan:

MAKE INTEREST RATES GREAT AGAIN – and fire anyone who disagrees!

Bleiben Sie also gespannt. Und denken Sie dran: In Trumps Amerika ist nichts sicher – außer vielleicht die nächste völlig unsachliche Attacke auf alles, was unabhängig, qualifiziert oder nüchtern ist.

Ihr Ronald Tramp – live aus dem geldpolitischen Tollhaus.